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Ausstellungsfotos: Lizzy Geble, David Ertel


2023
Multimediale Performance Installation
Entwickelt für das Zwischenspiel im Kunstmuseum Bonn.
In Kooperation mit Mila Stoytcheva und Vivien Grabowski.

1ZKB
Kunstmuseum Bonn
Bonn, 28. Juni – 2. Juli 2023
&
Glasmoog Raum für Kunst und Diskurs
Köln, 19. –23. Juli 2023

Das Projekt wird unterstützt durch die IVG-Stiftung, die von der Bürgerstiftung Bonn verwaltet wird.

»Gefährliche Paarungen«, Artikel im Kölner Stadtanzeiger

Was heißt es, in eine Wohnung einzuziehen, sich in ihr einzurichten? Was will meine Küche von mir? In welchen Gedankenschleifen hängt mein Bad? Und welche sonderbaren Dinge können passieren, wenn meine Wohnung zur alleinigen Zuschauerin meiner Aktionen wird? 55,4 Quadratmeter werden in Deutschland von einem Menschen im Schnitt bewohnt, der häufigste Haushaltstyp ist der Single-Haushalt. Die für das Kunstmuseum Bonn konzipierte, multimediale Ausstellung »1ZKB« setzt sich performativ mit dem ge-wohnten Raum auseinander und erzählt vom Everyday Life in den eigenen vier Wänden.

»Der Raum ist ein Zweifel«, sagt George Perec. Dies stimmt in besonderem Maße für den Ort, den man das eigene Zuhause nennt: Raum muss abgesteckt, bezeichnet und erobert werden, nie ist er einfach gegeben. Die Performerinnen Maja Funke und Mila Stoytcheva begegnen dem Wohnraum, indem sie sich von denen Dingen, die ihnen besonders nah sind, animieren lassen. Was gerade zur Hand ist, machen sie zum Kuriosum und spüren der Eigenzeitlichkeit der jeweiligen Zimmer ebenso nach wie ihren habituellen Rastern. Das Ordinäre, so die Idee, birgt in sich ein besonderes künstlerisches Potenzial: Im Alleinsein mit der eigenen Wohnung eröffnen sich Möglichkeiten für humorvolle und uneitle Aktionen, kleine Verschiebungen, das Errichten neuer, instabiler Räume, que(e)re Gebräuche und verspielte Übertreibungen häuslicher Praktiken.

Auch in ihren Performances im Ausstellungsraum, der stellenweise an eine kleine Privatwohnung erinnert, entrücken die Künstlerinnen das Alltägliche, indem sie idiosynkratische Umgangsformen mit den Dingen entwickeln. So werden sie etwa selbst zu Möbelstücken, spielen Friseurin oder eiern einfach nur durch den Raum. Die sie umgebenden Projektionen, 3D-Scans und Objekte zitieren dabei nicht nur die realen Wohnungen der Künstlerinnen herbei, sondern verweisen auch paradigmatisch auf die Suche nach einer Vertrautheit mit standardisiertem Wohnraum.

Der institutionelle Raum des Kunstmuseums wurde täglich mit Live-Performances aktiviert. Wenn gerade nicht performt wurde, fand sich das Publikum in einer multimedialen Umgebung wieder. Das auf dem Schreibtisch platzierte Gästebuch lud Besucher:innen ein, von ihrer Intimität mit dem eigenen Zuhause zu erzählen.

Die Präsentation im Glasmoog Raum für Kunst und Diskurs war eine konzentrierte Auswahl aus »1ZKB« und hat ihrerseits dokumentarische Szenen aus dem musealen Raum eingebunden.





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