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2020
GIFs aus mittels GAN kollorierten Zeichnungen
9-Kanal Videoinstallation
Acryl auf Museumswand

BODIES IN BETWEEN
IKOB Museum für Zeitgenössische Kunst
Eupen (BE), 12. Dezember 2021 – 9. Januar 2022
Kuratiert von Brenda Guesnet

Imaginäre Bilder verschwimmen ineinander. Tagelang, jahrelang hörte ich diese Geschichten. Einige wiegen heute schwerer, finden ihre Kategorien und zeichnen ein fast genaues Bild in meinem Kopf. Andere sind weniger gewichtet, verschwimmen in Noise, der zufälligen Phantasie, zu etwas Neuem, einer Idee. Sie sind alle miteinander verwandt, und ich bin mit ihnen verbunden: die Geschichten meiner Kindheit, die Wahrheiten über das Erwachsenwerden der anderen erzählen. Mechanisierte Narrative prägen diese Erzählung, und so werden ihre Darstellungen zum Teil technisch generiert. Netzwerke färben geschaffene Konturen und stellen heterogene Daten in neue Zusammenhänge. Sie entziehen sich einfachen Bedeutungszuschreibungen und konfrontieren uns mit der eigenen Konditionierung, unserer Sozialisation, unserer Imagination. Hier, da nichts ein Leben außerhalb der Repräsentation hat, ist Wahrnehmung eine narrative Fiktion. Strukturen der Korrelation. Kopieren und Einfügen. Selektive Momente und Erinnerungen sind neuroyale Muster. Sag mal: Rho-do-den-dron.

Dieses Projekt verwendet Bild-zu-Bild-Übersetzung durch ein konditionales generatives adversa-riales Netzwerk (cGAN) namens Pix2Pix, basierend auf der Arbeit von Phillip Isola, Jun-Yan Zhu, Ting-hui Zhou und Alexei A. Efros. Der Code zu dieser Arbeit ist in Zusammenarbeit mit Karl Rogel entstanden. Die Generierung des Ausgabebildes ist abhängig von einer Eingabe. In diesem Fall koloriert die Maschine Zeichnungen der Künstlerin basierend auf einem digitalisierten Fotoarchiv von Familienmitgliedern.


Das erträumte Bild symbolisiert das Erkennen von Potenzial. Am Ende wirft ein privates Moment die Frage nach dem technischen Gedächtnis auf: Wie sind die von uns geschaffenen Technologien mit uns verwandt und mit welchem Trainingsmaterial werden wir gefüttert?
Wie erinnert sich eine Cyborg?

»RHO-DO-DEN-DRON« (2020) ist Teil einer fortlaufenden Auseinandersetzung mit generativen Prozessen maschinellen Lernens. Ursprünglich als 9-Kanalvideoinstallation konzipiert, zeigt »RHO-DO-DEN-DRON 2« (2023) eine hochskalierte Version in einem einzelnen Video.


AUßERZÄHLT? VON KRISEN UND NEUERFINDUNG DES ERZÄHLENS
Kölner Kongress, Deutschlandfunk
Cologne, 3. + 4. März 2023

Fotos: Lisa Reutelsterz





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